Ab 15. Januar 2024 wird IONOS den E-Mailversand via SMTP blockieren, wenn die Absenderadresse der eingelieferten E-Mail nicht der Adresse des für die SMTP-Authentifizierung genutzten E-Mailpostfaches entspricht. In diesem Fall wird die Fehlermeldung „Sender address is not allowed“ zurückgegeben und der Versand abgebrochen. Diese Information wird aktuell von IONOS an betroffene Kunden verteilt.
In der Vergangenheit konnten über IONOS E-Mails mit beliebigen Absenderadressen versendet werden, sofern man sich beim SMTP-Versand mit einem aktiven IONOS E-Mailkonto authentifiziert hat. Aus Sicht des SPAM-Schutzes ist diese neue Regelung natürlich ein Gewinn.
Jedoch kommt es bei klassischen E-Mailinfrastrukturen, die ein IONOS-Postfach als Smarthost im lokalen Microsoft Exchange Server konfiguriert haben und via SMTP-Relay alle E-Mails versenden, zu Problemen. Der Versand einer E-Mail z. B. vom Absender vertrieb@meinefirma.de mit Anmeldung beim SMTP-Server per info@meinefirma.de wird nach Wortlaut dieser Kundeninformation von IONOS zukünftig abgelehnt. Die erforderliche Konfiguration des versendenden Microsoft Exchange Servers, individuelle Konten der jeweiligen E-Mailabsender für den SMTP-Versand zu nutzen, ist technisch nicht möglich.
Bei Umsetzung der so von IONOS verschärften Regel müssen kurzfristig Alternativen für diese in der Praxis oft genutzten Szenarien her.
Sofort fällt einem da der Betrieb eines eigenen SMTP-Servers ein. Allerdings ist das in unserer heutigen E-Mail Landschaft ein heikles Unterfangen: E-Mails werden viel häufiger zum SPAM- und Virenversand missbraucht, als zum Transport wichtiger Informationen. Aufgrund der dadurch überall verschärften Prüfung auf SPAM- oder Malware-Versand landet man als einzelnes Unternehmen z. B. schnell mal auf einer Blacklist oder darf an bestimmte E-Mailprovider erst gar keine E-Mails abliefern, da die Reputation fehlt. In Folge solcher Probleme könnte der Versand von E-Mails eines ganzen Unternehmens für Stunden oder Tage stillstehen.
Viele große Provider blockieren schon längere Zeit die Einlieferung von E-Mails fremder Domänen. Alternativ bieten Dienstleister im Newsletter-Bereich auch den kostenpflichtigen Versand von regulären E-Mails als SMTP-Smarthost-Service an.
Mit der aktuellen Ankündigung von IONOS muss das System „E-Mail“ für viele unserer Kunden neu überdacht werden.
Links zu den Informationen im IONOS Hilfe-Center:
- SMTP-Versand: https://www.ionos.de/hilfe/index.php?id=5380
- Sonderregelung bei SMTP-Versand via Script: https://www.ionos.de/hilfe/index.php?id=5459
Wichtiger Nachtrag:
Nach dem wir aufgrund der kommunizierten Änderungen bei IONOS auch bei einigen unserer Kunden große Probleme beim Versand von E-Mails ab 15. Januar 2024 gesehen haben, erhielten wir zwischenzeitlich folgende entwarnende Information vom IONOS Kundensupport:
„Hiermit bestätige ich wie vereinbart, dass ausschließlich E-Mail-Postfächer, bei denen der sog. „Domain Part“ (also der Teil, der bei einer E-Mail-Adresse hinter dem „@“ steht) abweicht, von der Änderung bzgl. der SMTP-Authentifizierung ab dem 15.01.24 betroffen sind; sollte ausschließlich der „Local Part“ (also der Teil einer E-Mail-Adresse, der vor dem „@“ steht) abweichend sein, sollten Sie ab dem 15.01.24 keinerlei Einschränkungen in Ihrem E-Mail-Verkehr haben.
Es gilt allerdings zu beachten, dass auch ein leerer Absender als abweichende Domain betrachtet wird; bitte prüfen Sie die entsprechenden Einstellungen in Ihrer genutzten Software rechtzeitig, um etwaige Auswirkungen der anstehenden Neuregelung zu vermeiden.“
Stand Januar 2024 auf der IONOS Hilfe-Seite zum Thema:
Ein SMTP-Relay-Server (alternative Bezeichnung: Mail-Relay-Server oder Smarthost) ist ein Mailserver, der E-Mails von einem Sender annimmt und an Dritte zustellt. Ein Beispiel ist z.B. Microsoft Exchange.
Für die Verwendung muss ein E-Mail-Postfach (relay-Adresse) und ein IONOS SPF-Eintrag in der gleichen Domain angelegt sein.
Die E-Mail-Adressen, die den SMTP-Relay-Server nutzen, müssen zur gleichen Domain gehören wie die am Mailserver hinterlegte relay-Adresse.